Bildstöcke

Ehrfürchtig steht man zuweilen vor diesen alten Kalktuffsteinsäulen, die oft auch als „Marterl“ bezeichnet werden. Menschen aus einer ganz anderen Zeit haben sie vor Jahrhunderten aufgestellt. Die Menschen sind schon lange gestorben, ihre persönlichen Schicksale vergessen, aber ihre Steinsäulen sind noch sichtbare Zeugen dieser längst vergangenen Tage. Wer im bayerischen Oberland nach diesen verwitterten alten steinernen Säulen Ausschau hält, wird vielfach fündig werden. Bildstöcke tragen meist ein religiös motiviertes Bildmotiv. Oft findet man sie an Wegen am Rande der Ansiedlungen oder dort wo früher mal der Ortsrand war. Vielfach stehen sie aber auch heute noch recht einsam auf freier Flur. Die steinernen Säulen sollten wohl an schicksalhafte Ereignisse oder bestimmte Menschen erinnern oder einfach ein Ort stiller Einkehr sein. Mancherorts findet man anstelle der alten Steinsäulen auch Steinkreuze.

Neben den sehr alten klassischen Kalktuffsäulen bzw. Steinkreuzen gibt es auch neuere gemauerte (meist als Kapellenbildstöcke) und sogar hölzerne Bildstöcke.

Die meisten Aufnahmen der Fotoserien stammen aus dem Jahr 2013. Es kann also sein, dass der Zustand einzelner Bildstöcke mittlerweile schlechter geworden oder aber auch nachgebessert worden ist.

Einige Bildstöcke stehen auf nicht frei zugänglichen privaten Grundstücken. Fotos sind da natürlich nur aus der gebührenden, die Privatsphäre nicht verletzenden Distanz möglich.


Text: Erwin Kammerer
Foto: Erwin Kammerer